
Philipp Fröhlichs Ausstellung „Märchen“ in der Barmer Kunsthalle – Kunst- und Museumsverein Wuppertal und das von-Heydt-Museum machen es möglich.
(dw) „Es war einmal…“ und „Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute…“ – Viele Märchen beginnen und enden so; und wer kennt sie nicht, Märchenfiguren wie Hänsel und Gretel, das Rotkäppchen, Schneewittchen, Rumpelstilzchen, die Sieben Zwerge, das Tapfere Schneiderlein, Rapunzel und, und, und…; die Reihe ließe sich um ein Vielfaches erweitern. Für Generationen von Kindern sind die Märchen der Gebrüder Grimm beispielsweise, die von Oma oder Opa, Mutter oder Vater vor dem Schlafengehen vorgelesen wurden, die Einschlafhilfe schlechthin gewesen. Die Vorleser sind zwar mit der Zeit der Geschichte anheimgefallen, da durch Kassettenrekorder, Video-Kassette, CD- und MP3-Player sowie Downloads und Streams ersetzt, von ihrer Faszination haben Märchen bis heute jedoch nichts eingebüßt.
Dies gilt nicht nur für den Nachwuchs, sondern ebenso für Erwachsene.

Einer, der sich seit mit Märchen – vornehmlich von den Gebrüder Grimm, Charles Perrault oder Georg Büchner – in besondere Weise beschäftigt und auseinandersetzt, ist der Maler Philipp Fröhlich. Der Künstler isoliert und interpretiert aus den Märchen malerisch prägnante Szenen, wobei der Erzählaspekt erhalten bleibt.
Seine Bilder bereitet Fröhlich durch den Bau von realen Modellen vor – eine Herangehensweise, die durch sein Studium in der Bühnenbildklasse von Karl Kneidl an der Kunstakademie Düsseldorf geprägt ist. Der Künstler verleiht auf diese Weise seinen Bildern die hypnotische Atmosphäre, die eher typisch für die kinematographische Sprache oder die virtuelle Realität ist als für die traditionelle Disziplin der Malerei.
Auch das Verschmelzen von Ebenen, die Konkurrenz zwischen Details und perspektivischem Größerem sowie das wechselhafte Spiel zwischen Unschärfe und Präzision, das den Blick des Betrachters lenkt, sind Bildelemente, die der Welt des Theaters entstammen. Auf diese Art der Erzählweise des Märchens folgend, vermitteln die Werke dem Betrachter ein beunruhigendes und obsessives Universum, das das scheinbar Greifbare der Realität durch die Instabilität der Bilder in Frage stellt.
Theater und Oper sowie Literatur und Musik haben in der Malerei von Philipp Fröhlich immer eine große Rolle gespielt. Auf die Märchen ist er eigenen Angaben nach gekommen durch die sich selber gestellte Frage, ob es möglich ist, narrative Bilder zu malen. Es sei ihm wichtig gewesen, ein Thema zu finden, das weithin bekannt sei, man es aber bei den klassischen Motiven der Bibel oder der antiken Mythen nicht mehr voraussetzen könne. „Für Märchen habe ich mich deshalb interessiert, weil sie eine sehr bildhafte Sprache haben und zumindest die großen Märchen wirklich sehr bekannt sind“, so der Künstler, der zudem vorgibt, gerade für eine interpretative Herangehensweise großes Interesse entwickelt zu haben.
Die Ausstellung selbst soll, so die Corona-Schutzverordnung und die Pandemielage in Wuppertal es zulassen, ab 3. Juni zu sehen sein und dann bis 1. August laufen.
Bildrechte
Titelbild: Philipp Fröhlich, Rosendickicht, 2017, Öl auf Leinwand, 110 x 145 cm, © Philipp Fröhlich
Portrait Philipp Fröhlich, Foto: Esther Fernández Garcia, © Philipp Fröhlich
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