
Der Krieg in der Ukraine wirkt sich auch in Bergisch Gladbach und den Umlandkommunen immer dramatischer aus. Vor allem privat organisierte Bustransporte haben in den vergangenen Tagen den Weg nach Bergisch Gladbach gefunden. Das hat binnen 72 Stunden dazu geführt, dass die verfügbaren Plätze in der Containerunterkunft komplett belegt worden sind. Auch die freien Plätze in anderen städtischen Unterkünften sowie zahlreiche verfügbare Wohnungen wurden ebenfalls genutzt. Über 300 Ukrainerinnen und Ukrainer, vor allem Kinder, Frauen und Ältere, leben nun offiziell im Stadtgebiet. Auch viele private Angebote konnten genutzt werden.
Der Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) hat am Dienstag, den 15. März 2022, diese dramatische Entwicklung sehr ernsthaft besprochen. Bürgermeister Frank Stein stellte dabei fest: „Die humanitäre Hilfe hat höchste Priorität. Deshalb haben wir uns heute Morgen dafür entschieden, sehr kurzfristig weitere Aufnahmekapazitäten zu schaffen. Ich gehe davon aus, dass uns das im Laufe der Woche gelingen wird.“
Der Bürgermeister wiederholt seinen Appel an die Landesregierung, die Verteilung der Menschen besser zu steuern: „Wir wissen heute nicht, wann wie viele weitere Kriegsvertriebene zu uns kommen. Das kann so nicht funktionieren, das Land muss unverzüglich dazu übergehen, die die Verteilung der Menschen über die Landeseinrichtungen verbindlich zu steuern.“
Die Hilfsbereitschaft der Bergisch Gladbacherinnen und Bergisch Gladbacher ist ungebrochen hoch. Aber leider sind nicht alle Angebote sinnvoll. Daher stellt der SAE noch einmal klar:
Spenden jeglicher Art, also Kleidung, Möbel, Spielsachen und vor allem Lebensmittel, können nicht vor Ort angenommen werden. Der unverändert richtige und dringend empfohlene Weg sind Spenden an die professionellen Hilfsorganisationen.